Wie manche sagen, ein gut verbrachtes Wochenende stärkt einen für die folgende Woche.
Stimmt, dazu passt auch die Bierwanderung in der fränkischen Schweiz, dank der tollen Menschen die dabei sind, den vielen Lachern die wir haben, die guten Gespräche die wir führen und nicht zu vergessen den riesigen Spass den wir hier haben. All das stärkt mich nicht nur für eine Woche. Das ist ein Highlight dieses Jahres.
Nach dem wir schon mindestens zwei Jahre darüber sprechen eine Bierwanderung in Franken zu machen, haben wir es jetzt endlich einmal geschafft. Acht Wanderer, zwei Hunde und ein Fahrer im Begleitfahrzeug für müde Hunde und Fusskranke die nicht mehr können oder wollen.
In München schneit es als wir nach Franken
zur Bierwanderung aufbrechen!
Wir laufen den Brauereienweg in der Gemeinde Aufseß. Es ist ein Rundwanderweg und beinhaltet 4 Brauereien. Da unser Start und Ziel eine fünfte Brauerei (Krug-Bier) ist, die nicht zu diesem Wanderweg dazugehörte kommen noch ein paar mehr Kilometer dazu.
Hier ist unsere Route:
Breitenlesau (Krugbräu) - Aufseß (Brauerei Rothenbach) - Sachsendorf (Brauerei Stadter) - Hochstahl (Brauerei Reichold) - Heckenhof (Brauerei Kathi-Bräu) - Breitenlesau (Krugbräu)
Unsere Truppe besteht aus zwei Potsdamern (Achtung keine Berliner, wurde mir mehrmals gesagt) mit Hund, zwei Münchner und der Rest kommt aus Bayreuth und Umgebung. Organisiert wurde das ganze von unseren lieben fränkischen Gastgebern, die dafür sorgen das wir einen schönen Platz zum schlafen haben für das Wochenende, die Tische reservieren für unsere Gemeinschaftsabende am Freitag und Samstagabend und die sich um das ganze organisatorische drumherum kümmern.
Ein grosses Lob gilt dem Volki, der das wirklich richtig toll gemanagt hat. DANKE VOLKI!
Und natürlich auch an Brigitte die ihn das organisieren liess :-)
Am Freitag abends reisen wir alle an und treffen uns im Gasthof zum goldenen Lamm, wo unsere Potsdamer mit Hund ihre Unterkunft haben. In der Brauerei Krug, wo wir unterkommen kann man leider nicht mit Hund übernachten.
Kennt ihr das wenn alle am ersten Abend aufeinander treffen? Dann könnt ihr euch sicherlich ausmalen wie laut, lustig und feuchtfröhlich dieser Abend ist, nichts destotrotz das alle wissen das alle am nächsten Morgen früh raus und wandern wollen. Wir stellen bereits am ersten Abend fest, das die sprachliche Verständigung zwischen den Bayern, Franken und Potsdamer auch seine Herausforderung mit sich bringt (und diese uns auch den nächsten Tag weiter verfolgen wird).
Brauerei und Gastwirtschaft Krug
im ersten und zweiten Stock sind die Zimmer
Brauerei Krug Bier
Preise in der Gastwirtschaft Brauerei Krug -
auf dem Land ist es noch preiswerter
Als wir spät abends beim Krug ankommen sind wir überrascht das der Laden noch voll. Hier auf dem Land ist am Freitag abend richtig was los. Glücklicherweise haben wir das Zimmer oben im zweiten Stock, sodass man nichts hört und wir können in Ruhe schlafen. Wir sind auch positiv überrascht das unser Zimmer wirklich sehr schön und modern ausgestattet ist.
Samstag in der Früh gibts dann für uns zu zweit im Krug erstmal ein Frühstück. Ich bin wieder freudig überrascht was man alles bekommt (für 6 Euro). Es ist kein Buffet sondern jeder Tisch bekommt alles am Tisch serviert. Es gibt also Brot, verschiedene Brötchen, süsse Teilchen, Wurst und Käseplatte, Marmelade, Honig, Nutella, frisches Ei, Butter, Orangensaft, Kaffee, Milch - ein echt tolles Frühstück und viel zu viel für zwei Personen. Als alle Wanderer vollzählig sind, gehts von hier gleich zu Fuß los - die Wanderung ist eröffnet.
Frühstücksraum in der Gastwirtschaft beim Krug in Breitenlesau
Frühstück
Lasset die Wanderung beginnen und das Bier fliessen...Es galt also vier Brauereien abzuwandern, in jeder davon ein Bier trinken, einen Stempel erhalten und am Schluss sollte jeder, der sich dieser Herausforderung stellen will, dann die Urkunde als Fränkischer Ehrenbiertrinker mit nach Hause nehmen.
Der erste Weg führt von Breitenlesau (Brauerei Krug-Bier) nach Aufseß zur Brauerei Rothenbach.
Der Weg kommt uns sehr lang vor, es fühlt sich nach einer Ewigkeit an - unterwegs im Niemandsland ohne Aussicht auf jegliche Art der Zivilisation. Aber es ist ein sehr schöner Weg, zum Teil am Fluss entlang, auf Pfaden durch den Wald, am Waldrand entlang. Wir haben uns auch gefühlt 10x verlaufen.
Auf gehts auf den Brauereienweg zu Bier Nr. 1
erste Etappe ins Aufseßtal und direkt weiter bis nach Aufseß selbst
Die vordere Truppe
erste ratlosigkeit wie es weiter geht - links oder rechts
Verloren ohne Beschilderung
Irgendwo im Nirgendwo
Zurück in der sehr ländlichen Zivilisation,
Unser Blick- so kann man den Camper auch parken
Einsam und allein im Nirgendwo
Tolle Felsenlandschaft im Wald
Forellenzucht
Letzte Meter hoch nach Aufseß
Bunt geschmückte Brücken in Aufseß
Aber wir haben richtig viel gelacht und sind dann nach knapp zwei Stunden tatsächlich in einem Ort und damit auch am ersten Ziel. Im Rothenbach gibt es ein kräftiges und gutes Mittagessen und natürlich das erste Bier. Stempel Nr. 1 - erledigt.
Das erste Bier des Tages
Aufsesser im Brauereigasthof Rothenbach
Zum Mittagessen Kohlrabi paniert
Weiter gehts zur nächsten Etappe die 5 km nach Sachsendorf zur Brauerei Stadtler zu Bier Nr. 2.
Dort angekommen stärken wir uns nur kurz mit einem Bier und einem Schmalzbrot bevor es weitergeht nach Hochstahl zur Brauerei Reichhold.
Stempel Nr. 2 - erledigt.
Unterwegs - Ein Holz-Biermännchen
Der Weg ist das Ziel
Hurra ein Schild
Unterwegs immer wieder diese schönen Felsformationen
Witzige Hinweise das man auf dem Brauereiweg ist
Überall trifft man auf diese buntgeschmückten Brunnen
Angekommen in der Braurei Benedikt Stadter
Bier Nr. 2 beim Stadtler
Kleiner Snack zum Bier - Griebenschmalzbrot
In Brauerei Nummer 3 - im Reichhold angekommen sind wir überrascht wie voll es hier ist. Alle Aussenplätze sind von den vielen anderen Bierwanderern besetzt. Wir machen hier eine längere Pause und stärken uns mit Kaffee und natürlich mit einem Bier.
Stempel Nr. 3 - erledigt.
Brauerei Gasthof Reichold -
Auf dem Bild nur ein kleiner Teil der Aussenplätze
Unsere 7 Monat alte Finja kuckt schon ganz zersaust
und natürlich - Bier Nummer 3
Weiter gehts jetzt nur noch ins Kathibräu und das laufen und sprechen ist bereits viel schwerer geworden, obwohl es nur noch 2 km sind zu Bier Nr. 4. Angekommen bei Kathi können wir wieder draussen in der Sonne sitzen und mittlerweile ist es auch bereits ca. 16 Uhr. Der ein oder andere stärkt sich hier mit Kuchen und Kaffee oder auch mit einer herzhaften Pressack-Brotzeit. Die Variante Pressack mit Musik (also mit Essig und Zwiebeln) ist wieder einen Lacher wert, den der dazu erwartete Musiker der das Verspeisen des bestellten Pressacks mit Musik, dann musikalisch begleiteten sollte erschien natürlich nicht. Ich trinke mein letztes Bier und verzichte aufs Essen. Ist ja bereits kurz vorm Abendessen.
Stempel Nr. 4 - erledigt.
Kathi-Bräu
alte Urige Gaststätte und bekannter Biker-Treff
Mein Tischnachbar ist den Pressack mit Musik
Bier Nummer 4 im Kathibräu
Wir hatten auch nicht Biertrinker dabei oder nur Teil Biertrinker. Aber tapfer trinke ich das vierte Bier (Radler zählt glücklicherweise auch). Und am Ende erhalten Fünf von Neun die offizielle Urkunde des fränkischen Ehrenbiertrinkers im Kathibräu nach dem vierten Stempel. Es ist geschafft.
Hut ab vor unserem Gerd, der hat sich die Urkunde als wahrer Biertrinker so wirklich voll verdient.
Meine Urkunde zum Fränkischen Ehrenbiertrinker
Für 18 Uhr haben wir einen Tisch an unserm Startpunkt beim Krug reserviert und unser Fahrer Volki der mit dem Begleitfahrzeugs unterwegs ist (nochmal Danke an Volki) fährt zweimal um uns alle von der Kathi zum Krug zu fahren. Laufen klappt zeitlich und auch körperlich nicht mehr.
Kaputt, glücklich und müde sitzen wir beim Abendessen. Wir beenden hier gemeinsam den schönen Tag bei einem guten Abendessen und lassen uns zum Abschluss noch einen Obstler schmecken. Am frühen Abend (20 Uhr) lassen wir den Abend ausklingen und verabschieden uns alle voneinander. Die Potsdamer treibt es am nächsten Tag noch zum Motorradtreffen in Kulmbach, die ortsansässigen freuen sich auf einen geruhsamen Tag und uns treibts noch kurz auf die Schafsweide.
Beim Krug-Bräu
Fränkische Schäufele und Obstler
Nachdem Sonntagsfrühstück gehts für uns noch auf einen Abstecher ins 5 km entfernte Hollfeld zu unserer Moni, um dabei zu sein wenn der Gerd seine zwei Flaschenkinder-Schafe füttert, bevor es für uns dann auch zurück nach Hause geht.
Die zwei Flaschenkinder kommen sofort angelaufen
Schafe füttern
und der Rest der Herde schaut aus sicherem Abstand zu
Ich kann jedem diese Wanderung nur empfehlen. Mit einer lustigen Gruppe gemeinsam macht das richtig viel Spass. Auch für diejenigen die kein Bier trinken und nicht auf der Jagd nach einer Urkunde ist. Das wandern in dieser schönen Landschaft ist absolut empfehlenswert. xoxo Princess