Jedes Jahr am 13.12. ist unser Jahrestag. Und für diesen Tag suchen wir uns immer ein besonderes Lokal aus wo wir essen gehen.
Dieses Jahr viel die Wahl auf das Lokal Rubico vom Kochprofi Martin Baudrexel.
Auf seiner Homepage ist zu lesen das es dem Gast schmecken soll und er soll sich wohlfühlen.
Und sein Essen beschreibt er wie folgt: "Das Essen soll nicht alltäglich sein, aber auch nicht überfordern."
Mit der Tram und der U-Bahn sind wir dann los gezogen, um um 19:00 Uhr dort zu sein. Das Lokal liegt im Glockenbachviertel der Schwulen- und Lesbenszene.
Von aussen in einem Wohnblock zeigt nur das Leuchtschild darauf hin, das hinter dem Eingang ein Restaurant versteckt ist.
Der erste Eindruck beim eintreten war positiv. Klein und sehr modern. Ein Kellner hat gleich nach unserer Reservierung gefragt, uns die Jacken abgenommen und uns zu unserem Tisch gebracht. Wir hatten einen tollen Platz. Direkt im Eck, sodass wir beide auf der Lederbank sitzen und das ganze Restaurant überblicken konnten. Es gab nur männliche Kellner (ob das am Schwulen-Viertel lag?), lässig in Jeans und Hemd, die richtig locker drauf waren.
Die Karten (Speisekarte und Weinkarte) sind nicht überladen und sehr übersichtlich, was man von einem der besseren Lokalen auch kennt. Es gab ein Menü zur Auswahl oder man bestellte direkt aus der Karte.
Wir bestellten uns Wasser und einen Apperitiv (Holunderblüten-Bellini für mich und einen Veneto-Sprizz für meinen Schatz). Dazu gabs ein selbstgebackenes Brot und Erbsen-Frischkäse-Mousse. Lecker.
Unsere Getränkewahl viel auf eine schöne Flasche Weißburgunder, und da uns beiden das Menü nicht so zugesagt hat, bestellten wir von der Karte. Für mich gabs zur Vorspeise ein Vitello Tonnato mit Kartoffel-Rucola Salat und für meinen Schatz rubico´s Carpaccio. Zuvor hat aber jeder noch den wirklich kleinen Gruß aus der Küche erhalten, ein Käse-Tortilla mit getrockneten Tomaten auf Rucola Salat (mit karamelisierten Kürbiskernen) - Seeeehr lecker!
Beim Hauptgang viel unsere Wahl gleich aus: Entrecote mit Port-Rosmarinjus, Herbsttrompeten (ich dachte das sind essbare Blumen - sind aber Pilze), Spinat und Rösti. Die Hammer-Portion, ein 500 g Fleischbrocken. Geschmacklich super, auf den Punkt gegart wie bestellt. Aber für mich war die Portion einfach zuviel, und mein Schatz ist nach der Portion (sauber aufgegessen) fast geplatzt. Da half nur noch Espresso und Grappa.
Auf die Bestellung eines Desserts hatten wir am Anfang erstmal verzichtet, und wollten erst nach dem Hauptgang entscheiden ob wir eines essen oder nicht. Am Ende war es nach dem Hauptgang das "oder nicht" (obwohl ich unbedingt die Birnen-Feigen-Tarte essen wollte)
Nur gut das wir auf Suppe und Zwischengang verzichtet haben.
Das Lokal ab 20.00 Uhr war richtig voll, die Tische wurden zum Teil auch immer wieder neu besetzt, wenn jemand ging warteten an der Bar oder in der Kuschelecke schon die nächsten mit einem Drink in der Hand. Auch um 22.00 Uhr kamen noch Leute.
Man merkte inzwischen auch das das Team ganz schön zu tun hatte, mit abdecken, neu eindecken und kam auch ein bisschen aus dem Tritt (z.b. Weinbestellung am neben Tisch kam gleich doppelt,bei uns ein Grappa gebracht und der zweite lies auch länger auf sich warten). Das machte aber der gesamten Atmosphäre überhaupt keinen Abbruch.
Die Kellner waren trotz Stress immer sehr freundlich, entschuldigten sich und machten einen tollen Service. Versuchten immer aufmerksam zu sein, kamen vorbei fragten immer ob es schmeckt, waren präsent und haben auch immer wieder den Wein in die Gläser nachgefüllt.
Das Publikum war bunt gemischt, von Anfang zwanzig bis über fünfzig, überwiegend legere Jeansträger, kein Schickimicki Publikum.
Es war ein schöner Abend im Rubico, in angenehmer entspannter Atmosphäre, sehr sehr guten Essen das auch satt macht. Das Restaurant ist klein aber fein. Und wir können es nur weiter empfehlen.
Es war zwar minimal ein bisschen teuerer als die anderen Lokale (Villa Romantica, Kleinschmitz, BMW Welt) in dem wir bisher unseren Jahrestag celebriert haben, aber jeden Cent wert.
Mit der U-Bahn sind wir vollgefressen, angetrunken aber glücklich wieder in Richtung Heimat gefahren, haben im Gerner´s jeder noch zwei Absacker-Cocktails getrunken und um Mitternacht gings mit dem Taxi nach Hause (wo wir noch ein weiteres Absacker-Bier an der heimischen Bar getrunken haben.)
Und jetzt gehts dem 5ten Jahrestag entgegen, den wir wieder in einem besonderen Lokal verbringen werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen