3. November 2012

Princess - was die betroffenen Blogger über die Zeit nach Sandy schreiben


Ein Sturm zieht auf
Nach 4 Tagen Dunkelheit kehrt zu vielen in Lower Manhattan der Strom zurück. Aber äußere Stadtgemeinden liegen immer noch im Dunkeln und fallen ins Chaos. Der New York Marathon wurde nach langen Diskussion abgesagt. MTA verliert täglich viel Geld. U-Bahnen sind überflutet und und und...Dieses und vieles mehr kann man in den Schlagzeilen lesen.

Es ist furchtbar, viele starben, viele sind obdachlos. Bon Jovi, Bruce Springsteen und Co. organisierten ein Benefizkonzert um Geld zu sammeln für das rote Kreuz. Alles das kann man in den Nachrichten verfolgen. Richtig verfolgt habe ich sie aber nicht, die Berichterstattung über Sandy. Meine direkte Verbindung bestand zu meinem Schwager, der ja oberhalb von NYC lebt, er hatte nur mal Stromausfall ansonsten war nichts.

Aber es war nicht nur New York betroffen, auch Jamaica, Kuba, Haiti, Bahamas, Dominikanische Republik, Kanada. Ich habe versucht etwas zu finden was die betroffenen Menschen denken, schreiben und tun in so einer ausweglosen Situation.

Eine Bloggerin auf  Haiti schreibt:
Hunderte und Tausende Menschen leben in Zelten in nur eine Meile entfernt. Wie schläfst Du wenn alles was du besitzt durchnässt ist? Wo legst du dein Baby zum schlafen wenn das Wasser unter deinen Füssen läuft und überall um Dich herum ist? Wenn ich darüber nachdenke wie es sich anfühlt nasse Sachen zu tragen und wie schnell ich aus ihnen raus in trockene Kleidung will ....dann wird mir klar das es dort kein Regal gibt wo trockene Kleidung zu finden ist. Ich bin beschämt. Wahrhaftig tausend von Menschen haben keine Option ausser darauf zu warten das der Regen aufhört. Und sie hat folgenden Song von Bebo Norman "The Broken" gepostet, und sagt das dessen Text für sie spricht:



 So, God of the universe
Do you hear the cries
That pour out from all the earth?
Can your hands of glory
Reach down and heal the hurt
Of the broken?


Kuba scheint nach wie vor auch für Blogger zensiert zu sein, ich habe auf die schnelle keinen Blog aus Kuba gefunden der über Sandy schreibt. Nur einen Bloggerindie Bilder von Ihrem Hund postet auch jetzt in dieser Zeit und kein Wort über einen Sturm verliert.

James von den Bahamas schreibt einen Post nach dem Sturm:
 Unsere Herzen sind bei all denen die vom Hurricane Sandy betroffen sind - Grand Bahama Bewohner und Unternehmen die die schweren Überschwemmungen erleben mussten - und auch mit unseren Freunden und denen die Ihre warmen Winter hier und in den Vereinigten Staaten verbringen und die volle Wucht des Sturms erleben mussten.

Ich habe auch in den Blogs von ansässigen Bloggern direkt in NYC gestöbert. Die Probleme hier sind schon andere und stehen im krassen Gegenteil zu den Problemen auf Haiti und hier ein kleiner Ausschnitt von dem, was ich da so gelesen habe:

Natalie die in der Upper West Side wohnt, schreibt das sie nach dem Hurrican mittlerweile das Leben so weitergeht als wenn nie etwas passiert wäre während dessen im Süden Manhattans viele Häuser ohne Strom sind und das sich das seltsam anfühlt.Am Dienstag abend (30.11) hatten die meisten lokalen Restaurants bei Ihr auch wieder geöffnet und gegenüber des Hudsons ist aber zur gleichen Zeit Hoboken unter dem Wasser begraben und ohne Strom.

Annie erzählt, in Lower Manhattan, das im Dunkeln lag,  war aber trotzdem stellenweise richtig Leben. Eine Handvoll Bars hatten durchgehend während des Sturms geöffnet "solange bis das Eis oder das Bier ausgeht". Anstelle von lauter Musik, betrunkenen Publikum und Leute die ständig auf Ihr Mobilphone schauen, sassen die Menschen zusammen und sprachen oder spielten  UNO miteinander. Sogar aus anderen Stadtteilen kamen die Menschen mit dem Fahrrad aus reiner Solidarität in die dunklen, mit Kerzen beleuchteten Bars nach Manhattan. Es gab auch spontane Barbecues auf den Strassen und andere musizierten sogar in den Strassen.



Caroline bloggerte im News Ticker Style und teilte der Welt Ihre persönlichen Nachrichten mit wie zum Beispiel:
"Unser Apartment in East Village ist ein Katastrophengebiet",
"Dutzende sitzen im Starbucks um eine Steckdose  um Ihre iPhones aufzuladen",
"Preistreiberei und saure Milch in den Mini-Markets",
"Waren im Supermarkt sind verdorben",
"Die Restaurants im Financial District haben geschlossen",
"Kein Taxi zu bekommen",
"U-Bahn gesperrt",
"Busse völlig überfüllt"
"Mit dem Fahrrad ist die einzige Möglichkeit von A nach B zu kommen"

Die Kneipe von Silvester, Inhaber vom ZUM SCHNEIDER im East Village, war auch überschwemmt und hat bis gestern nur mit privater Hilfe von Familie, Angestellten und Nachbarn den Keller trocken gelegt, aufgeräumt und gesäubert. Es gab gestern auch 3 Tage nach Sandy keinen Strom. Aber er öffnet heute um
1 pm mit einem eingeschränkten Ausschank und eingeschränkter Speisekarte.

Susann twittert vor und während des Sturms von Cobble Hill in Brooklyn folgendes:
  • Alle verabschieden sich mit "Stay safe" ins Wochenende;
  • Wasser, Brot, Eier und Milch sind ausverkauft in ihrem Supermarkt;
  • 2 Tage vor dem Sturm meldet Sie:
    • Leichter Regen, Wind nimmt zu, kein Mensch auf der Strasse, kaum Autos unterwegs
  • Sandy ist noch 350 Meilen entfernt
  • Battery und Holland Tunnel schliessen. Schulen bleiben geschlossen
  • Wall Street bleibt geschlossen
  • "Sandy bewegt sich schneller als vorhergesagt. Derzeit 100 Meilen suedoestl von Atlantic City, NJ. Landfall in 2.5-3 St" 
  • Bruecken in und um NY schliessen
  • Stromversorger will vorsorglich Teile des Netzes abschalten. Suedl. 34.Str in Manhattan & in Brighton Beach, Brooklyn
  • Ein Hurrikan ist wie wenn man einen Samstagnachmittag mit dem Auto in der Autowaschanlage verbringt
  • Brooklyn, Manhattan & Williamsburg Bridges werden gesperrt 
  • Bauzaun gegenüber loest sich in Einzelteile auf, waehrend 2 Passanten mit Motorradhelmen auf dem Kopf die Strasse lang spazieren.
  • Lower Manhattan ist dunkel, auf der Wall Street schwimmen Autos, aber hier in Cobble Hill ist die Welt in Ordnung, sogar die Eckkneipe hat noch auf 
  • Haus steht, alle Fenster noch drin, und Strom haben wir auch. Das nennt man Glueck! 


Und wenn ich weiter stöbere finde ich bestimmt noch viel mehr von den Berichten Einzelner und deren Art und Weise sich mit dieser Situation zu arrangieren.

Aber eines ist immer gleich: 
Es wird irgendwie immer weiter gehen.

In Gedanken bei den Betroffenen von Sandy in Jamaica, Kuba, Haiti, Bahamas, Dominikanische Republik, Kanada und den Vereingten Staaten.


Princess










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