7. Februar 2016

The Hateful 8 - Review





The Hateful 8, der Achte und neue Tarantino ist ein Tarantino und ich würde sagen ein Film für Tarantino Fans. Von ihm stammt auch das Drehbuch für diesen Film und er hat selbst Regie geführt. Keine Sorge, kein Spoiler Alarm.

Gestern abend habe ich ihn angesehen und möchte als Auftakt nach einer Bloggerpause meine Meinung loswerden.

The Hateful 8 ist ein Western. Und ich stelle mir einen Western vor wie früher, weites Land wo viel geritten wird mit der Musik von Moricone - wie früher halt. Ihr auch?
Wie ich schon sagte - Kein Spoiler Alarm nur ein paar nicht unwesentliche Details für diejenigen die ihn noch nicht gesehn haben.

Vorab - Unter uns Kinogänger gibt es die jenigen,  die einen Film ansehen und einfach kurz nach Ende des Films ein Urteil geben. Wir entscheiden dann, der Film ist gut, super, toll oder der Film ist schlecht. Das funktioniert bei einem Film von Tarantino nicht so einfach, wenn man auch die alten Tarantino Filme nicht kennt und schätzt. Glaub ich zumindest. (Django unchained war nicht so ein ganz typischer alter Tarantino - aber sehr gut, überhaupt keine Frage!). Auf was will ich hinaus?

Ich schaue Tarantino Filme  nicht  nur einmal an, denn man versteht nicht alles auf den ersten Blick was da alles so wirklich drin steckt. Tarantino ist nur zum Teil "einfaches" Unterhaltungskino. Er wird ja immer als phantasievoll bezeichnet und steht für Tiefgründigkeit. Und ich glaube um seine Filme wirklich wert zuschätzen, muss man das Ganze sehn und auch das was alles dahinter ist. Das ist manchmal nicht mal schnell (okay 167 min sind nicht wenig) gesehen und bewertet. Und das wäre schade drum  ein schnelles Urteil abzugeben.

Vorab auch noch ein paar Details die man berücksichtigen sollte bei The Hateful 8. Eine Besonderheit dieses Filmes ist das beim drehen eine Technik verwendet wurde die seit Mitte der Sechziger nicht mehr eingesetzt wird. Damals wurde z.B. Ben Hur damit gedreht.
Der Film besteht aus mehreren Kapiteln.
Es gibt einen Erzähler - das ist Quentin Tarantino selbst, was man in der deutschen Synchronisation nicht wissen kann.
Ennio Moricone hat für diesen Film das erste Mal seit 1981 die Musik für einen Western komponiert.

Was viele auch nicht wissen, bei Tarantino gibt es Verknüpfung zwischen seinen Filmen. Das kann eine Verknüpfung von Personen sein, innerhalb von Dialogen kann auch die Musik sein. Ihr wisst schon so Sachen wie der Bruder von Vic Vega in Reservoir Dogs ist der Bruder von Vincent Vega in Pulp Fiction oder das Hattori-Hanzö Schwert das in Kill Bill so wichtig ist damit spielt auch in bereits in Pulp Fiction eine Rolle. Und es gibt einige mehr.
Die Verknüpfung zu The Hateful 8 hab ich noch nicht wahrgenommen, wahrscheinlich liegt der direkte Zusammenhang irgendwo in Django Unchained.

The Hatefull 8 spielt als Nachfolge von Django Unchained, nach der formalen Beendigung der Sklaverei zur Zeit des Bürgerkriegs. Sklavengegner Abrahom Lincoln ist Präsident. Und die Akteure befinden sich im verschneiten Wyoming während eines Schneesturms.
Die acht Akteure sind ein Kopfgeldjäger (Kurt Russel) der seine Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) nach Red Rock bringt um sein Geld zu kassieren. Major Marquis Warren (Samuel L. Jackson) der auch Kopfgeld in Red Rock kassieren will für drei seiner bereits Toten Gefangenen (es heisst ja auf Steckbriefen immer Tod oder Lebendig). Chris Mannix (Walter Goggins) ist ein Südstaaten Deserteur und der angeblich der neue Sheriff von Red Rock wird.
Dann gibt es noch den Mexikaner Bon (Demian Bichir) und den Cowboy Joe Gage (Michael Madson, darf bei Tarantino ja auch nicht fehlen). Und es gibt noch den alten Konföderierten General Sandford Smithers (Bruce Dern) und einen Typ namens Oswaldo Mobray (Tim Roth, Christopher Waltz war leider verhindert).


Die Dialoge zwischen den Akteuren sind in Tarantino Manier viel, lang und tiefgründig und nicht immer zivilisiert. Dahinter stecken auch aktuelle politische Dialoge, es geht um Schwarz und weiss, um Sklaverei und die Dialoge sind auch reich für Filmzitate bestückt. Es wird natürlich gestänkert, provoziert und als Zuschauer wartet man immer auf den Moment wo es los geht. Und man weiss nicht was geht denn los und wann und zwischen wem. Aber Tarantino Fans wissen - es geht immer irgendwann mal was los und wenn dann brutal und unbarmherzig.


Der Film ist bei professionellen Kritikern wieder als einsame spitze, als ein Meisterstück beschrieben. Es gibt auch drei Nominierungen und einen Gewinn beim Golden Globe und er geht dieses Jahr mit drei Oscar Nominierungen ins Rennen.
Oscar Nominierungen für die beste Filmmusik von Ennio Morricone (bereits Gewinner dafür beim Golden Globe).  Für die Beste Kamera für Robert Richardson (Oscar für Kamera bei Aviator) und für Jennifer Jason Leigh als beste Nebendarstellerin (sie war beim Golden Globe auch nominiert hat aber nicht gewonnen). Beim Golden Globe gab es auch neben der besten Filmmusik und besten Nebendarstellerin als dritte Nominierung eine für  Tarantino selbst für das Beste Drehbuch, er hat ihn aber nicht gewonnen.

So und zum Schluss mein persönliches Fazit.
Ich weiss nicht ob das ein Film für Nicht-Tarantino Fans ist. Ich hab so meine Schwierigkeit Bekannten zu sagen denn musst Du sehn. Aber für jeden der sich drauf einlässt und ihn sehen will, wenn, dann muss man diesen Film unbedingt im Kino sehen, Tarantino Filme sind fürs Kino, für die grosse Leinwand und nicht für den TV Screen gemacht. Ja natürlich ist ein typischer Tarantino hart, blutig und gnadenlos und ja es wird lange und viel geredet. Ein echter Tarantino eben. Nach dem ersten sehen kann ich nur sagen den muss ich nochmal sehen. Ob man ihn vergleichen kann. Nö. Es steckt vielleicht ein bisschen etwas von Django unchained und Reservoir Dogs in dem Film. Wie gesagt...Ich werde mir mit absoluter Sicherheit diesen Film nochmal (dann aber zuHause) ansehen wegen der ganzen Details die ich beim ersten Sehen nicht alle erfasst habe -und ja ich bin ein Tarantino Fan. xoxo Princess



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