21. Oktober 2009

Friseurtermin bei Promifriseur

Promi Friseur. Grosse Erwartung, Spannung und Aufregung wie es bei einem Promifriseur wohl ist. Der Laden von außen edel. Innen werde ich mit Handschlag begrüßt und ein junger Mann mit arschlangen blonden Pferdeschwanz (ob er aus der Kelly-Family stammt?) frägt was er den für mich tun kann. Ich nenne meinen Namen und sage ihm das ich einen Termin habe. Er leitet mich an einen Platz und bietet mir Wasser (still o. mit Sprudel) und verschiedene Kaffeearten an. Ich bestelle mir ein stilles Wasser und warte auf meinen Hairstylisten Nico. Da sitze ich nun. Um mich rum sehe ich zwei Louis Vuitton Handtaschen, eine orange Hermes Papiertüte, eine Rolexuhr am Handgelenk der Blondine neben mir, die auch Overknee-Ballystiefel („Bally“ ist riesengross seitlich ins Leder geprägt ;-) trägt. Ich bin sicherlich umringt von Marken die ich nicht kenne und mir auch nicht leisten kann. Die Kundinnen die in meiner Reihe sitzen sind zufälligerweise ebenfalls blond und bekommen die Haare hellblond gesträhnt. Da befinde mich also doch in bester Gesellschaft. Dann kam Nico, schlank und unscheinbar. Später glaube ich, er ist schwul. Nico gibt mir brav die Hand, setzt sich neben mich und fragt mich was er mit meinen Haaren machen darf. Wir einigen uns auf ganz helle Strähnen, nicht zu weiß, meint Nico, weil es sonst mit der Farbe in den Längen nicht passt.

Und wie ich die Haare denn geschnitten haben möchte? Ich teile ihm mit, ich will nur ein wenig nachschneiden, also nur das nötigste weg, und er schlägt mir auch wieder ein Pony vor und ab dem Kinn abgestufte Seiten. Ich stimme zu. Na denn, dann kanns losgehen. Nach langen Sitzen (während Nico tapfer eine Schicht Alupapier nach der anderen zwischen meine Haare schiebt), gibt’s noch liegend (!) am Waschbecken ne tolle fast einschläfernde Kopfmassage und dann darf ich mich zum Schneiden auch noch hinstellen, weil beim Sitzen die Stuhlkante bei meinen langen Haaren im Weg ist. Sitzend, und nachdem ich dann mit drei Unterbrechnungen (weil ein Kollege wohl bei einer anderen Kundin das Haarefärben versaut hat, und Nico helfen musste) über eine extra dicke Rundbürste fertig geföhnt bin, hab ichs geschafft. Nico ist mit der Haarfarbe sehr zufrieden und erzählt mir noch wie ich meinen warmen Gelbton mit Silbershampoo übertünchen kann. Ich bin auch zufrieden, zahle und nachdem ich mir in die Jacke habe helfen lassen bekomme ich Nicos Visitenkarte und dann stehe ich wieder vor der Tür.

Was mich verwundert hat ist das Erscheinungsbild der Friseure selbst. Viele junge schlanke südländisch braungebrannte Jungs und wenige z. T. sehr kräftig gebaute Mädels. Es scheint eine schwarz/weisse Kleiderordnung zu geben. Da hab ich mir optisch wesentlich mehr Style (wenigstens Frisurtechnisch) vorgestellt. Mein Fazit: War alles ok und Nico verstand sein Handwerk, aber ich kann nicht feststellen das es bei einem Promifriseur besser(aber teuerer) ist als bei einem anderen guten Friseur.

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