13. November 2010

Princess´s und die Taxifahrer

Ja, ich habe es geschafft. Wie angekündigt habe ich mehr als 52 Stunden in dieser Arbeitswoche hinter mich gebracht und kann nur sagen: Ich bin froh das die Arbeitswoche zu Ende ist.
Für das Wochenende ist nicht allzu viel geplant, ein Besuch meiner Schwiegereltern heute Samstag steht an und am Sonntag abend kommt meine Bayreutherin und bleibt auch bis Dienstag Abend. 
Wir haben nicht frei sondern sie arbeitet dann Montag/Dienstag bei uns im Firmenbüro mit (sonst sitzt sie nämlich in ihrem Bayreuther Wohnzimmerbüro).
Der Grund warum sie überhaupt kommt ist, das wir ein geselliges Abendessen für Montag abend bei uns haben, und deshalb übernachtet sie bei uns. Heimfahren am Montag abend oder Dienstag früh ist einfach zu weit. Ausserdem gibts zum Abendessen natürlich auch ein oder zwei Weinchen.
Ich werde natürlich von diesem Event berichten.

Also diese Woche kann ich von zwei besonderen Taxi-Fahrern berichten. Auf einer jeweils längeren Taxifahrt vom Bahnhof in Würzburg zum Kunden und zurück hatte ich bei der Hinfahrt einen Fahrer der weder die Firma noch die Strasse kannte.
Also was tun -  ich hab meine Bayreuther Kollegin angerufen, die hat die Zieladresse in einer Karte eingegeben und mir zum einen ein Bild der Karte auf mein Smartphone gesendet und zusätzlich dem Taxifahrer telefonisch die Route erklärt - er hats dann auch gefunden, aber nur mit unserer Unterstützung!

Beim zurück fahren hat mich der Chef eines Taxiunternehmens selbst abgeholt, da keine Fahrer kurzfristig verfügbar waren und er sich die lange Strecke (30 km) nicht entgehen lassen wollte. Auf der Fahrt erfuhr ich dies eben als erstes, und als nächstes erzählte er mir, das er eigentlich an dem Tag gar nicht fahren wollte weil seine Tochter Geburtstag hat und er um 17.00 Uhr mit ihr und seiner zweiten Tochter und deren beider Freunde, die auch zwei Brüder sind verabredet ist.
Und dann hat er erzählt das seine Frau sich vor kurzem wegen Depressionen das Leben genommen hat und er fing das weinen an - und dann hab ich seine Lebensgeschichte unter Tränen erfahren - die ganze Fahrt bis Würzburg. Das Sterbebild hat er mir auch in die Hand gedrückt und auch den Abschiedsspruch den seine Töchter selbst verfasst haben. Er hat mir natürlich schon sehr leid getan und ich hab auch am Schluss noch ein paar warme Worte zu ihm gesagt und ihm viel Kraft gewünscht.
Und dann bin ich kurz traumatisiert zum Gleis geeilt um mit dem Zug wieder nach Hause zu flüchten.

Entschädigt wurde ich dann im ICE mit meinem Platz in der ersten Reihe - direkt hinter dem Zugführer und freie Sicht nach vorne - stark! Nur eine Glasscheibe trennte mich vom Fahrersitz.
Bei der Sicht hab ich kein Buch mehr gelesen. Das Abteil ist eine sogenannte Ruhezone. Also ich den  MP3 Player im Ohr und dann mit dem Sound von AC/DC, Green Day, Blink 182 und Billy Talent hab ich den Zug fast selbst gefahren.

Am nächsten Tag hab ich erfahren das zu der Zeit wo ich in Würzburg in den Zug gestiegen bin, in dem Ort wo ich meinen Kunden besucht habe, und wo auch der Taxifahrer herstammte, eine Frau mit dem Auto in einen Supermarkt gefahren ist.

Was stimmt denn nur dort mit den Menschen nicht?


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